Der Zornhau - 3 r
März 12th, 2010Was auf dich wird gericht
Zornhau Ort das gar bricht
Willst du ihn beschämen
Am Messer leer abnehmen
So der Meister das Fechten des Messers in die Stücke geteilt hat und ein jedes mit Namen genannt so spricht er nun von dem ersten Glied der Teilung dem Zornhau und es ist zu wissen das der Zornhau mit dem Ort alle Oberhäue bricht und denn noch ein schlechter Bauernschlag ist.
Dreynevent 2010
Februar 3rd, 2010Wie auch letztes Jahr, findet ihr uns auch dieses Jahr wieder auf dem Dreynevent 2010. Leider sind wir nicht so stark vertreten wie in den letzten Jahren, aber das soll dem Spaß keinen Abbruch tun.
Themen in diesem Jahr sind:
Eugenio Garcia-Salmones from F.E.S.A.
Cut and Thrust with the dagger in the concept of AgrippaDierk Hagedorn from Hammaborg
Peter FalknerIlkka Hartikainen from The School of European Swordsmanship
Fiore dei Liberi - Dagger vs Sword and Improve your physical fitnessHans Heim from Ochs
Langes Messer after Leküchner - beginner and advanced classRoland Warzecha und Tobias Wenzel from Hammaborg
Sword/Buckler after I.33Bert Obernosterer from Dreynschlag
Wrestling - how to come into throwing positionsTon Puey from AGEA
Distance and space in the concept of "verdadera destreza"Claus Sørensen from the Laurentiusgildet
Hans Thalhoffer - Halfswording beginners and advanced workshopJulia Thut from Hammaborg
Lecture about HorsebackfightingOliver Walter and Martin Enzi from Dreynschlag
Workshop Sickle from Paulus Hector MairRoland Warzecha from Hammaborg
I.33 - body mechanics with sword and buckler
Selbstverständlich werden wir auch nächste Woche von dort Berichten und sicherlich einiges zum Besten geben.
Freut euch also auf nächste Woche.
Euer Fechtsaal
Mendozas Pugilism
Dezember 30th, 2009The Linacre School of Defence hat schon vor recht langer Zeit eine Transkription von "Mendozas Treatise" online gestellt. Dieses Werk kann getrost als Standart bezeichnet werden und stellt im Gegensatz zu manch anderer historischer Boxanleitung ein echtes Lehrbuch da. Enthalten sind Grundsätzliches zu Körperhaltung und Taktik, sogenannte "Lessons", sprich Übungen für Schüler und Lehrer und einige Betrachtungen zu körperlicher Beschaffenheit und Unterschieden zwischen zwei Boxern.
Ein bisschen Mühe muss man sich machen, um die Grundsätze etwas im Text zu suchen und zu sortieren, damit die dann folgenden Übungen sinnvoll begangen werden können. Oftmals sind es nur Halbsätze, die entscheidende Informationen enthalten und zum Teil auch etwas interpretiert werden müssen um für den Einsteiger in eine Übersicht gebracht zu werden.
Auf dem Adventsfechten 2009 hielt Marcus Hampel (Hammaborg) zu diesem Thema eine kurze Einführung. Hier seine Interpretation zu Attitude, Attack und Parry in Mendozas System, die einzelnen Punkte in gewichteter Reihenfolge:
1. Diagonal posture
2. Left leg andvanced
3. Knees bent
4. Arms before throat/chin
5. Master equilibrium
6. Body moves to avoid hits, parry only to support
7. In action, one hand must be up, other down
8. Stop left attack with right hand, right with left
9a. Keep stomach guarded with fore arm when attacking/parrying high
9b. Project fist when attacking/parrying low
10a. Fore arm to stop straight hits at face and stomach
10b. Upper arm to stop round blows at ears
10c. Elbow to stop round blows at ribs/side
Diese Punkte in der oben aufgeführten Reihenfolge in der Umsetzung der "Lessons" angewendet führen zu einem recht ansehnlichem Ergebnis und versetzen den Einsteiger mit Kampfkunsterfahrung recht schnell in die Lage, den "Lessons" schnell und einfach zu folgen. Sie sind ausschliesslich Mendozas Werk entnommen und somit recht nah an der Quelle. Viel Spass damit!
Rückblick auf das Adventsfechten 2009
Dezember 7th, 2009Als Folgeveranstaltung des Adventsfechtens 2008 und des Mittsommernachtfechtens 2009 fand am 05.12.09 das diesjährige Adventsfechten wieder in den Räumlichkeiten Des Fechtsaals in Krefeld Linn statt.
Eingefunden hatten sich neun Fechter aus Wuppertal, Köln, Viersen, Hamburg und natürlich auch Krefeld, die die exotisch anmutende, unbewaffnete Kunst nicht scheuten und den Dozenten aufmerksam folgten:
„Ju Jitsu For Boys” – Oliver Janseps (Mispeldorn)
Oliver gab in diesem Teil einige Techniken aus einem Werk von Alfred Hutton zum Besten, die Ende des 19. Jahrhunderts in London gelehrt wurden. Nicht europäisch, aber definitiv die jüngere Geschichte der Kampfkünste unseres Kontinents stark beinflussend gehört für den interessierten Fechter, der seinen Schwerpunkt in dieser Epoche sieht, Ju Jitsu als grandioser Teil mit zu den trainierenswerten Teilen des Curriculums von Alfred Hutton. Oliver hat wieder einmal Dank seines weiten Hintergrundwissens inbesondere um Biomechanik allen Beteiligten essentitelle Einblicke vermitteln können und konnte diese vorallem für das Abführen von Personen gebräuchlichen Techniken in einem guten Kontext setzen und so statische Beschreibungen zu lebhaften Aktionen und Conteraktionen werden lassen. Ein Trainigshöhepunkt war das "Weiterreichen eines Abzuführenden", so dass dieser sich bei Übergabe nicht befreien konnte. Ein gutes Überprüfen der erlehrnten Fähigkeiten! Vielen Dank dafür!
„Voortreffelijcke Worstel-Konst” – Gerhard Gohr (Der Fechtsaal)
Gerhard hat sein seit Jahren immer wieder aufflackerndes Vorhaben dieses Jahr umgesetzt und sich mit Nicolaes Petters Werk von 1674 eingehend beschäftigt. Dieses allgemein im Ruf besonders kompromisslos zu sein stehende Buch gab den Anwesenden dank der Interpretation des Fechtsaallehrers einige schonungslose Techniken preis. Relativieret wurde einiges durch den Kneipenschlägereihintergrund des Autors, so dass auch hier wieder die Beschreibung des Kontextes die Lehre wesentlich unterstütze und zu auf für Worstel-Konst-Erfahrene neune Sichtweisen vermittelten. So wurden neben allerhand Würfen auch Hebel, Beinfeger und Brüche auf Aktionen gelehrt, die man sonst vielleicht nicht in Europa vermutet hätte. Ein toller Einblick in eine weitere, grandiose Kunst! Besten Dank!
„The Art of Boxing” – Marcus Hampel (Hammaborg)
Zum Thema Pugilism, seit einiger Zeit immer wieder ein Gebiet, dass Marcus gern anschneidet, hat sich nun die Gelegenheit geboten, einmal ein besonderes Werk in der Praxis zu erproben. So bildeten "Mendoza‘s lessons" (ca. 1800) den letzen Schwerpunkt des Seminares. Nach einigen Vorbereitungen um jeden Schüler in die richtige Grundstellung zu führen und erstem Schattenboxen konnten die Schüler auch schon paarweise ausgesuchten Übungen gemeinsam folgen und diese schnelle Kampfkunst und ihr Potential erleben. Ein Ausflug, der die ursprüngliche Kompromisslosigkeit echten Faustkampfes deutlich vor Augen führte. Auch wenn viele Übungen im ersten Moment recht akademisch oder auch unrealistisch erscheinen, entpuppen sich grade diese als wirklich gut konditionierend, wenn sie mit Intention, Geschwindigkeit und Kraft ausgeführt werden. Ein zum Teil hartes Training, dass nach Gebiss- und Kopfschutz verlangt. Auch vielen Dank hierfür!
Alles in allem war es wieder ein gelungener Samstag, der die oftmals vernachlässigten, waffenlosen Kampfkünste in den Mittelpunkt stellte. Von selbst versteht sich, dass wiedereinmal alle Beteiligten viel Spass hatten und im Anschluss an den letzen Programmteil wieder frei gefochten wurde!
Vielen Dank, dass Ihr alle da ward und diese Veranstaltung gemeinsam zu einem Erfolg gemacht habt. Und, natürlich viel Spass mit den Fotos!
Eurer Fechtsaal
Jūkendō, japanischer Bajonettsport
Oktober 25th, 2009Jūkendō ist ein aus dem Bajonettkampf entstandener Sport in Japan. Etwas zum Hintergrund kann man im Netz finden, die deutschen und englischen Wikipediaseiten geben knappe Auskunft.
Interessant ist ein kurzer, 31 Sekunden langer Clip auf Youtube, der einige schöne Aktionen zeigt, die sich klasse mit der englischen Terminologie beschreiben lassen:
- Direkter "Thrust" trifft Brust.
- (Schwacher) "Beat", "Thrust" verfehlt Kopf*. Direkter "Thrust" trifft Kopf.
- "Thrust" fintiert zur Brust, "Thrust" verfehlt Kopf*. "Disengagement", "Beat", "Thrust" trifft Brust.
An der Stelle, die das "*" einnimmt, wäre in einer Kampfkunst Buttfencing in der engen Mensur angesagt. Unter Gesichtspunkten der Versportlichung und Sicherheit scheint dieser Teil des Kampfes ausgenommen.
Zudem ist dieser Sport von einem Waffensimulator geprägt, der nur noch rund ein Viertel des Gewichtes einer Arisaka T-38 auf die Waage bringt - was sicherlich die zum Teil wirklich sehr schnellen Aktionen erklären könnte.
Wie dem auch sei, ein schöner Klipp, der uns eigentlich mal wieder dazu bringen sollte, die gute, alte Magazine Lee-Enfield aus dem Schrank zu holen!