...der kann auch mit dem Bajonett fechten!

Das stimmt zumindest zu Zweidrittel und ganz besonders, wenn man die Lehren von Capt. Alfred Hutton betrachtet.

So hält sich Hutton zum einen in "Fixed Bayonetts" (1890) an sein didaktisches System, dass er schon in "Cold Steel" (1889) nutzte. Zum anderen sind durch die Beschaffenheit der Waffen gewissen Parallelen gegeben, auch wenn auf den ersten Blick keine Ähnlichkeit zu bestehen scheint.

Follow up:

Empfehlenswert scheint es, das Training mit "Cold Steel" zu beginnen. Hutton scheint in einigen Punkten in diesem Werk ausführlicher und präziser, vielleicht auch didaktischer zu sein, zudem scheint uns der Einstieg mit dem einhändigen Säbel leichter und kostengünstiger, denn brauchbare Bajonettsimulatoren sind uns nicht bekannt.

Der Trainierende erhält mit Huttons Säbeltraining die Grundlagen in Mensur, Hieb, Stich, Attacke, Parade und Riposte, die er auch ähnlich im Bajonetttraining wieder findet - nur dass hier der Stich der primäre Angriff ist und der Hieb eine Ergänzung darstellt (daher auch das Schwertbajonett). Selbst der "Pommelstrike" lässt sich - etwas grosszügiger interpretiert - in den "Butt-Strokes" 1 und 3 erkennen (Klinge kippt über die linke Schulter, rechte Faust geht nach vorn).

Interessant ist, dass beide Waffen (in diesem Fall ganz speziell der von Hutton vorgestellte Säbel und das Gewehr) eine ähnliche Bedrohung für den Gegner darstellen. So ist die Klinge des Säbels in der rechten Hand ähnlich lang wie der Lauf der Enfield plus Bajonett in der linken Hand - was dazu führt, dass sich Bajonettfechten etwa wie Säbelfechten mit der linken Hand erklären lassen könnte und sich zum Teil so anfühlt.

Alles in allem wird der Einstieg ins Bajonett für einen erfahrenen Säbelfechter einfach zu erlernen sein, viele Parallelen sorgen für Überschneidungen und schlussendlich lassen sich so auch die Kapitel zu Bajonett gegen Säbel einfach erschliessen - denn beide Waffen sind in Huttons System einander recht nah.