Mit unserem ersten Mittsommerfechten konnten wir, dank gestiegener Teilnehmerzahl, unser erfolgreiches Adventsfechten 2008 noch überbieten und somit eine erste Tradition für den Fechtsaal begründen. Für alle nicht Rheinländer, alles was öfters als zweimal stattgefunden hat, wird zur Tradition. Wir durften Gäste aus Aachen, Düsseldorf, Hamburg, Nettetal und Viersen begrüßen.

Unser Tag begann nach unserem Fechtsaal-üblichen Aufwärmtraining mit unserem Referenten Oliver Janseps (Mispeldorn) der das Thema "Halbe Stange" nach Joachim Meyer behandelte. Nach einer Grundlageneinführung konnten wir uns an einigen Solo- als auch Partner-"Formen" versuchen. Insgesamt konnten wir dadurch schon ein gutes Gefühl für die Waffe entwickeln und die starken Parallelen zu Meyer's "Langem Schwert" erkennen.

Folgend an dieses Seminar wurde das "Lange Messer" nach Johannes Lecküchner mit Daniel Nilges & Gerhard Gohr (Fechtsaal) behandelt. Schwerpunkt waren die ersten Lecküchner "Stücke" des "Zornhau-Ort" sowie "Waffe nehmen", welche wir sowohl mittels der Transscription und der orginal Abbildungen, aber natürlich auch praktisch in der aktuellen Fechtsaal-Interpretation nachvollziehen konnten. Somit wurde ein schöner Bogen zwischen historischer Quelle und aktueller Umsetzung gezogen.

Nach einer wohlverdienten Mittagspause ging es zum dritten Seminarteil über. Hier brachte uns Marcus Hampel (Hammaborg) Alfred Hutton's Exkurse zum Thema "Defence against an uncivilised Enemy" näher. In diesem beschreibt Hutton, die Techniken, die er einem mit Säbel bewaffneten englischen Gentleman gegen mit "Schwert & Schild" bewaffnete asiatische "Wilde" empfiehlt. Überaus spannend selber umzusetzen welche Taktiken und Besonderheiten des Säbels genutzt werden können, um einen solchen "Waffen-Vorteil" auszugleichen.

Es folgte eine Demonstration im "Schwert und Buckler" nach dem I.33 mit Etien und Marcus (Hammaborg). Es war sehr schön die Techniken des ältesten Deutschen Fechtbuches wieder lebendig werden zu sehen, vorgetragen von den "Schülern" einer der Kapazitäten zum Thema I.33.

Anschließend wurde frei gefochten und man konnte so einige "frisch gelernte" Techniken ausprobieren. Sehr erhellend und ernüchternt, was man gesehen und einmal geübt hat, kann man eben immer noch nicht direkt im freien Fechtgang umsetzen. Außerdem gab es Raum für einige Experiemente wie "Schwert und Buckler" gegen Säbel und eine vierer "Round-Robin" "Langes Messer" Session. Natürlich sahen die "reinen" Säbel- und "Schwert und Buckler" - Duelle gekonnter aus, wobei der Spaßfaktor immer gegeben war.

Danach wurde noch für das leibliche Wohl beim Grillen am Fechtsaal gesorgt und die Zeit genutzt etwas zu fachsimpeln. Ein schöner Abschluß eines gelungenen Tages!

Vielen Dank an alle die an unseren Seminaren teilgenommen haben und an alle unsere Besucher.

Wir freuen uns Euch im Advent wieder begrüßen zu dürfen.

Euer Fechtsaal - Gemeinschaft Historischer Fechter